Franz Aunkofer gehört zu den Biobauern der ersten Stunde. Er betreibt seit 1980 einen Biohof in Herrnsaal bei Kelheim in Niederbayern. Als einer der Ersten züchtete er Bioschweine. Artgerecht - obwohl die Bioverbände noch gar keine Richtlinien hatten.
Als vielleicht sogar der Erste baute er das vergessene Getreide Dinkel wieder an. Mit 10 Kilo Saatgut, das er aus Belgien bekam und vermehrte, verhalf er dem Getreide zum Siegeszug. Inzwischen ist Dinkel nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken. Emmer und andere Urgetreide-Sorten haben ebenfalls ihre Wiege in Herrnsaal. Was ihn auszeichnet, ist seine Experimentierfreude und seine Bescheidenheit, obwohl er doch so viel in Bewegung setzt und gesetzt hat.
„Eigentlich sollte man sich den besten Anzug anziehen, wenn man auf den Acker geht, weil man muss Ehrfurcht vor dem Boden haben, denn er ist unsere Lebensgrundlage. Und wenn diese Tausenden und Millionen oder Milliarden Mikroorganismen nicht mehr für uns arbeiten, wovon wollen wir dann leben? Den Stickstoff kann man nicht essen, der in der Industrie erzeugt wird. Wir leben davon, dass der Boden Pflanzen hervorbringt, die für unsere Ernährung gut sind und das ist das wo ich sagen muss, man muss Ehrfurcht vor dem Boden haben.“
2010 wurde er mit der Bayerischen Staatsmedaille ausgezeichnet.