Tucker Miller ist Landwirtschaftsberater in den USA. Er beobachtet seit einigen Jahren das immer häufigere Aufkommen von Superunkräutern auf Feldern, auf denen gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut werden. Inzwischen sind sie in verheerendem Ausmaß zu finden. Für ihn wird es Jahr für Jahr schwieriger, den Farmern Ratschläge zu geben, denn die Unkräuter nehmen überhand und lassen sich auch durch immer schärfere Gifte nicht mehr so leicht vernichten.
Große Ernteausfälle machen den Farmern Sorgen, gleichzeitig wächst ihr Verbrauch an Ackergiften. Der mittlerweile Roundup-resistente Palmer-Fuchsschwanz ist nur ein Beispiel für die Unkräuter, die sich auf amerikanischen Ackerflächen verbreiten. Er ist ein schnell wachsendes Unkraut, das bis zu 2,5 Meter hoch werden kann und Sojabohnen und Baumwolle verdrängt. Sein harter Stamm kann Erntemaschinen beschädigen. Ein Kampf gegen Windmühlen wird auf vielen amerikanischen Äckern geführt. Die Landwirtschaftsberater sehen keine Lösung, außer andere und immer stärkere Gifte zu empfehlen. Denn einige dieser Superunkräuter haben genetisches Material der Gentech-Pflanzen in ihr eigenes Erbgut übernommen; es lässt sie schneller und stärker wachsen, als die früheren Unkräuter, die durch Glyphosat noch gekillt wurden.
„Wenn das Unkraut Sonne und Feuchtigkeit bekommt, wächst es fünf Zentimeter in der Nacht, die Nacht darauf nochmal fünf und schon ist es 10 Zentimeter groß und unkontrollierbar. Sobald die Pflanze größer als 10-12 Zentimeter ist, können wir sie mit Herbiziden nicht mehr in Schach halten. Man hat also nur zwei Tage Zeit um zu spritzen und wenn es nass ist, muss man mit dem Flugzeug raus.“